DRX Maasmechelen: Tochter Jeanine Brandt siegt erstmals gegen Vater Dietmar

Die Deutsche Rallycross-Meisterschaft powered by Toyo Tyres (DRX) könnte derzeit nicht spannender sein, denn nach der vierten von insgesamt fünf Runden trennen den Meisterschaftsführenden Dietmar Brandt (48) nur noch fünf Punkte von der Konkurrenz auf Position zwei. Und diese Konkurrenz ist dem Hessen aus Kaufungen im wahrsten Sinne des Wortes besonders nah, handelt es sich dabei um seine Tochter Jeanine Brandt.

Die 24-Jährige fährt 2019 erst ihre dritte Rallycross-Saison und stellt damit einmal mehr unter Beweis, dass das Talent im Motorsport nicht von ungefähr kommt. „Ich glaube, mein Vater hat nicht damit gerechnet, dass dieser Moment so schnell kommen würde, in dem ich schneller bin als er. Das war weder für ihn noch für mich eine leichte Situation. Aber wir haben uns immer geschworen, dass der Bessere gewinnt und somit ist alles gut zwischen uns“, sagte die VWL-Studentin. Jeanine Brandt stand an diesem Rennwochenende im belgischen Maasmechelen übrigens gleich zweimal auf dem Siegertreppchen, konnte sie mit ihrem BMW E36 doch sowohl bei den SuperNationals PLUS als auch in der Pokalserie bei den Rallycars als Erste überzeugen. In der Kategorie SuperNationals PLUS kam die Wahl-Bayreutherin vor Björn Urbach (40) und Andreas Wendling (52) ins Ziel, bei den Rallycars zog sie an ihrem Vater Dietmar Brandt und dem Drittplatzierten Thomas Freiwang vorbei.

Insgesamt hatten sich für das Rennwochenende auf dem Circuit Duivelsberg an der östlichen Grenze zu den Niederlanden 33 Fahrer aus den vier Nationen Deutschland, Belgien, Luxemburg und den Niederlanden angemeldet, die den 980 Meter langen Rundkurs aus 60 Prozent Asphalt und 40 Prozent Schotter zu bezwingen wussten. Die besondere Herausforderung war dabei die sehr schnelle Start- und Zielgerade, die durch den morgendlichen Regen am Sonntag noch einmal schwieriger zu fahren war. Neben dem hessischen Familienduell um die beiden Brandts machten in Belgien auch noch Bernd Wilhelm und Dustin Völzer (27) von sich reden, freuten auch sie sich in ihren jeweiligen Kategorien über Platz eins. Der Baden-Württemberger Wilhelm lieferte sich einen spannenden Kampf mit dem mehrfachen Pokalsieger Dietmar Brandt bei den SuperCars und sah am Ende mit seinem Ford Focus als Schnellster die Zielflagge. Brandt wurde in seinem Golf VI R immerhin Zweiter, als Dritter ließ sich Victor Smolski (50) in seinem Audi S4 bejubeln.

Dustin Völzer hatte in Belgien gleich mehrere Gründe, um zu feiern. Der 27-Jährige gewann nicht nur bei den SuperNationals MINUS. Durch seine starke Leistung und die Disqualifikation von Favorit Björn Barkhoff (28), der wegen unfairen Verhaltens abgestraft wurde, machte der Fahrer des Opel Manta B gleich zwei Plätze in der Meisterschaftstabelle gut und kletterte vom fünften auf den dritten Rang.

In der Pokalserie wird es nach diesem Rennwochenende auch noch einmal extrem spannend, konnte Jannik Riese (23) durch seinen Sieg bei den Produktionswagen PLUS über 1400 ccm seinen Abstand auf den Meisterschaftsführenden Dietmar Brandt um drei Punkte verringern. Somit fehlen ihm auch nur noch schmale drei Punkte auf die Pole
Position, was dem Hessen aus Ahnatal nahe Kassel sicherlich noch mal einen Extra-Motivationsschub für das die finale DRX-Veranstaltung im Oktober geben dürfte. Ähnlich glücklich zeigte sich auch der 28-jährige Sönke Glöde aus Stadtallendorf bei Marburg. Der Nutzfahrzeugmechatroniker zeigte auch an diesem Wochenende wieder starken Siegeswillen und setzte sich schließlich mit seinem Opel Corsa B in der Kategorie Produktionswagen MINUS bis 1400ccm vor seinen Konkurrenten Tim Kulikowski (17) und Nina Riese (18), der Schwester von Jannik Riese, durch. Mit diesem Ergebnis erkämpfte sich Glöde Rang drei in der Meisterschaftstabelle, vom Zweitplatzierten Riese trennen ihn weitere fünf Punkte.

Für Kulikowski, der sich bis dato Platz drei in der Pokalwertung gesichert hatte, jedoch kein Grund, Trübsal zu blasen. Durch seinen Vize-Sieg bei den Produktionswagen MINUS sowie durch seine extrem starke Leistung in der bisherigen DRX-Meisterschaft hatte der Jugendliche bereits in Maasmechelen vorzeitig den Titel als Junior DRX-Sieger der Deutschen Motorsport Jugend (DMSJ) inne. „Das war einfach nur pure Freude, die ich da verspürt habe. Dieser Titel ist der erste in meiner Motorsport-Karriere und daher natürlich ein ganz besonderer. Da hat sich der ganze Stress und die viele Arbeit in den letzten Wochen gelohnt“, berichtete der Hesse aus Kirchheim bei Marburg, der derzeit Ausbildung zum Gießereimechaniker absolviert.
Zusätzlich zur Deutschen RX-Meisterschaft fand an diesem Rennwochenende zeitgleich die belgische Meisterschaft auf dem Circuit Duivelsberg statt. Bei diesem Event ließen ganze 130 Fahrzeuge in regelmäßigen Abständen ihre Motoren aufheulen und sorgten damit einige Male mehr für Gänsehaut unter den Motorsport-Fans.

Das Finale der Deutschen RX-Meisterschaft wird in der Motorsport Arena Oschersleben ausgetragen. Am 19. und 20 Oktober geht es dann auf dem C-Kurs der Rennstrecke nahe Magdeburg noch ein letztes Mal um wichtige Meisterschaftspunkte.

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