So dramatisch kann Speedway sein: Am letzten Juni-Wochenende sicherte sich das deutsche Team in der letzten Kurve mit einem spektakulären Überholmanöver den Speedway-Paar-Europameistertitel. Nach einer nahezu perfekten Vorstellung konnten sich Martin Smolinski und Kevin Wölbert im Herxheimer Waldstadion auch im Finale durchsetzen – im Fight gegen den starken Polen Sebastaian Ulamek fiel die Entscheidung aber buchstäblich in letzter Sekunde.
Martin Smolinski und Kevin Wölbert kamen von Anfang an gut ins Rennen. Im ersten Lauf wurde Slownien glatt mit 5:1 besiegt und auch Dänemark konnte mit einem 5:1 geschlagen werden. Nach den beiden ersten Durchgängen bedeutete dies das Punktemaximum für die deutsche Equipe. Schon beim Duell mit den Dänen zeigte sich dabei, dass Kevin Wölbert und Martin Smolinski auch nach verlorenen Starts einen Weg an den Gegnern vorbei fanden.
Im Duell mit der Ukraine im dritten Durchgang gab es für das deutsche Team das einzige Unentschieden des Tages: Andrij Karpov, der ein lupenreines Maximum fuhr, kam vor dem deutschen Duo ins Ziel. In den folgenden Duellen gegen Tschechien und Lettland erzielte das deutsche Duo zwei 4:2-Siege und blieb so weiter ungeschlagen. Da die Polen um den ehemaligen GP-Fahrer Sebastian Ulamek auch konstant gut gepunktet hatten, musste die Entscheidung im 18. Lauf des Tages fallen. Ulamek gewann den Start, Martin Smolinski und Kevin Wölbert starteten jedoch sofort die Jagd nach dem Führenden. In der dritten Runde gelang es Kevin Wölbert, am Polen vorbei zu gehen. In der letzten Kurve schließlich stach auch Martin Smolinski innen an Ulamek vorbei. Der Jubel im Team und auf der gut besetzten Tribüne kannte anschließend keine Grenzen mehr!
„Wir haben als Team sehr gut kooperiert und konnten auch nach verlorenen Starts immer einen Weg an die Spitze finden. Wir haben kein Duell gegen eine andere Nation verloren“, so Martin Smolinski nach dem spektakulären Titelgewinn. Auch Teamchef René Schäfer zeigte sich hoch erfreut über den Rennverlauf: „Wir haben alle Duelle auf der Bahn für uns entschieden und im gesamten Rennen lediglich vier Punkte abgegeben. Meiner Ansicht nach sind wir mehr als verdient Europameister geworden.“